Leinenverarbeitung

Aus Flachs wird Leinen. Von der Saat bis zum Stoff. Hattorf war traditionelles Flachsanbaugebiet. Schon die Flachsrösten „auf dem Rothen“ (daher der Straßenname) verkündeten davon.

Aus Flachs wird Leinen

Die magische 100 und viel Arbeit

Am hundertsten Tag des Jahres, Anfang April ist traditionell der beste Zeitpunkt, um Flachs auszusäen. Hundert Tage später, Mitte Juli, ist es Zeit für die Ernte.

Zusammengerauft & abgeriffelt

Flachs wird mitsamt der Wurzel aus dem Boden gerauft. Die Stängel zieht man über den Riffelbalken und streift so die Leinsamen ab. Dann „rösten“ oder „rotten“ die Flachsstängel einige Tage bis Wochen im Wasser, das heißt, sie faulen. Dabei zerstören Mikroorganismen das holzige Gewebe, wodurch sich die Fasern leichter vom Holz lösen. Heute kann man die Fasern auch mechanisch lösen.

Gebrochen, geschwungen & durchgehechelt

Wieder getrocknet kommt der „gedarrte“Flachs unter die Flachsbreche, die die holzigen Stängel aufbricht. Dann wird mit der Schwinge auf den Flachs geschlagen. Dadurch trennen sich Holz, kurze und lange Fasern endgültig voneinander. Dieser „Schwingflachs“ wird gehechelt: Dafür zieht man ihn durch die spitzen Metallkämme der Hechel und entfernt so die letzten Holzfasern. Übrig bleibt feiner und langer Hechelflachs, den man spinnen kann. Kurze und schlechte Fasern, nennt man Werg. Werg wird zu minderwertigem Garn versponnen.

In Bild und Ton:

Wir danken dem TextilTechnikum in Mönchengladbach für diesen Lehrfilm, den wir hier und in der Ausstellung nutzen dürfen. In unserer Ausstellung gibt es noch mehr kleine Filme. Lassen Sie sich überraschen und „bilden“!

Quelle 0004: schauen Sie im Quellenverzeichnis

Alternativ können Sie den Film hier auf YouTube schauen.